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24.07.2019

Cloud-Nutzung auf Rekordniveau – und es geht weiter steil bergauf vs. deutsche Firmen denken laut über „Unclouding“ nach

Ist es das Sommerloch, das solche Titel hervorbringt, oder ist doch etwas an beiden dran?

Zuallererst möchte ich das Wort "Unclouding" zur Wahl des Unworts des Jahres nominieren, sichtlich wird in Sachen Cloud Computing die Cloud immer noch als Ort und nicht als Technologie verstanden. Man gibt ja umgangssprachlich seine Daten auch „in die Cloud“.

Die Cloud beschreibt jedoch einen Technologiestack und keinen Aufenthaltsort, der im Falle der Public Cloud tatsächlich in einer gemeinsam genutzten Umgebung außerhalb des Unternehmens liegen kann. Unter diesem Aspekt ergeben diese zwei Überschriften wieder etwas mehr Sinn, doch betrachten wir das Ganze einmal im Detail.

Im Artikel „Cloud-Nutzung auf Rekordniveau“ geht es um eine Studie, die im Auftrag der Bitkom erstellt wurde, wonach 73 % (Vorjahr 66 %) der deutschen Unternehmen Cloud nutzen. 55 % der befragten Unternehmen benutzen Private Cloud und 35 % Public-Cloud-Lösungen, letztere wachsen tatsächlich deutlich schneller. Die Akzeptanz steigt also, wobei der Fokus aber nach wie vor im Bereich der Sicherheit angesiedelt ist. Aber auch die Nutzung von Cloud-Technologien in den eigenen Räumlichkeiten steigt an. Damit erhält man zwar nicht die oftmals angepriesenen „Economies of scale,“ die Public Cloud Provider aufgrund ihrer Größe anbieten können, aber man kann zumindest die agilere Arbeitsweise bei der Bereitstellung von Ressourcen einführen und eventuell punktuell Leistungsspitzen mit der Public Cloud ausgleichen. Produkte wie Azure Stack unterstützen diesen Ansatz.

Der zweite Artikel bezieht sich ebenfalls auf eine Studie, und zwar diesmal der Firma Netwrix, wonach 46 % der Unternehmen personenbezogene Daten wieder aus der Cloud abziehen möchten. Der größte Mangel hierbei ist, dass immer noch 70 % der Unternehmen ihre Daten nicht klassifizieren. Hier wurden Hausaufgaben im Vorfeld nicht erledigt, unabhängig davon, ob nun Cloud-Dienste in Anspruch genommen werden oder nicht.

Und in Österreich?

In Österreich gehen die Uhren wie leider so oft etwas langsamer. Laut Eurostat von Dezember 2018 liegen wir mit einer Nutzung von 23 % unter dem EU-Schnitt von 26 %. Es herrscht also noch immer Aufholbedarf. Dass dieser Umstand aber auch einen historischen Hintergrund hat, findet sich in folgendem Zitat, das Karl Kraus zugeschrieben wird:

„Wenn die Welt untergeht, dann gehe ich nach Wien. Dort passiert alles zehn Jahre später.“

Beinahe 10 Jahre ist auch die EuroCloud.Austria bereits alt und hat schon einige Trends kommen und gehen gesehen. In der IT-Branche sind wir es gewohnt, dass jedes Jahr ein neues Thema hip ist, so sind derzeit KI und IoT die dominierenden Themen. Allen zugrunde liegt jedoch die Cloud als Transport-, Speicher- und Verarbeitungsort (und zwar on- oder off-premise).

 

Referenzen

  1. https://www.cloudcomputing-insider.de/cloud-nutzung-auf-rekordniveau-und-es-geht-weiter-steil-bergauf-a-839845/?cmp=nl-167&uuid=10DD7C53-650F-4E98-A798A16CA52FF118
  2. https://www.cloudcomputing-insider.de/deutsche-firmen-denken-laut-ueber-unclouding-nach-a-835111/