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21.12.2012

Erste Schritte in der Umsetzung der europäischen Cloud-Strategie

Ende September stellte die Europäische Kommission die Cloud-Strategie für Europa vor, welche sich auf drei wesentliche Säulen stützt

Ende September stellte die Europäische Kommission die Cloud-Strategie für Europa vor, welche sich auf drei wesentliche Säulen stützt:

  1. Lichten des Dschungels aus technischen Normen (Cutting through the Jungle of Standards),
  2. Ausarbeitung sicherer und fairer Muster-Vertragsbedingungen für das Cloud-Computing, einschließlich Leistungsvereinbarungen (SLA) (Safe & Fair Contract Terms & Conditions),
  3. Schaffung einer Europäischen Cloud-Partnerschaft (European Cloud Partnership)

Für ersteres wurde seitens der Europäischen Kommission das European Telecommunications Standards Institute (ETSI) mit der Moderation eines Prozesses beauftragt, welcher bis Ende 2013 einen europäischen Cloud-Standard liefern soll.

Konferenz „Cloud Standards Coordination“ schafft Arbeitsrahmen

Bereits im Oktober dieses Jahres hat ETSI die Arbeit aufgenommen und mit ausgewählten Organisationen – unter anderem EuroCloud – eine zweitägige Konferenz „Cloud Standards Coordination“ vorbereitet, welche am 4. und 5. Dezember in Cannes stattfand. Ziel der Konferenz war die Erarbeitung eines Arbeitsrahmens, um darauf aufbauend in weiterführenden Arbeitsgruppen einen europäischen Cloud-Standard zu entwickeln. Unter den Konferenz-Teilnehmern befanden sich etliche EuroCloud-Mitglieder aus Deutschland beziehungsweise Europa sowie Mitglieder verbundener Organisationen.

ETSI hatte neben den existierenden Standardisierungs-Organisationen insbesondere auch solche Institutionen geladen, welche Cloud-spezifische Spezifikationen erarbeitet haben, auch wenn diese derzeit noch keinen definierten Standard darstellen.

In fünf Breakout Sessions zu Sicherheit & Datenschutz, Interoperabilität, Datenübertragbarkeit, SLAs und Datenumkehrbarkeit wurden spannende und teilweise kontroverse Diskussionen geführt. Dabei wurden notwendige, Cloud-spezifische Anforderungen aufgenommen, bestehende Standards mit (teilweiser) Cloud-Relevanz identifiziert, bestehende Non-Standard-Spezifikationen gelistet und in den einzelnen Breakout-Sessions gebündelt.

EuroCloud kam hierbei für die Breakout-Session SLA eine aktive Rolle zu, um die SLA-relevanten Ergebnisse zusammenzufassen und dem gesamten Auditorium vorzustellen. Der Bezug zu SLA ist für EuroCloud naheliegend, denn SLAs bilden das Bindeglied zwischen den technischen Standards einerseits und den Cloud-Verträgen andererseits. Und diese bilden wie oben beschrieben die zweite Säule der europäischen Cloud-Strategie.

Mit Beginn des Jahres 2013 dienen diese Ergebnisse der nun ins Leben gerufenen „Cloud Standards Coordination Task Force”, um in einzelnen Arbeitsgruppen die Standardisierung zu den gesetzten Zielterminen weiter auszuarbeiten.

EuroCloud wird im Rahmen eines öffentlichen Workshops interessierten Unternehmen die Details, Auswirkungen und Möglichkeiten zur aktiven Mitarbeit präsentieren. Die Veranstaltung findet am 13. März im DE-CIX Conference Center in Frankfurt statt. Die Anmeldung wird im Januar freigeschaltet.