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Review CLOUDkongress im Monitor
Der Cloud Kongress Anfang November im Haus der Industrie in Wien befasste sich mit drei großen Themen: Hybrid IT, Enterprise Social Collaboration und Security. MONITOR-Redakteurin Christine Wahlmüller war als Moderatorin im Track „Social Collaboration“ im Einsatz.
Autorin: Christine Wahlmüller
Die Cloud ist hier, um zu bleiben
„Starten Sie jetzt Ihren Weg in die Cloud, das Lauftempo bestimmen Sie selbst“, so eröffnete Tobias Höllwarth, Unternehmensberater für IT-Projekte und Vorstand EuroCloud Austria, den heuer zum dritten Mal veranstalteten Cloud Kongress. Höllwarth nannte den über 200 Besuchern drei Gründe für den Einstieg: „Weil die Cloud bereits Realität ist, weil andere bereits laufen und weil es darum geht, die Chance zu nutzen.“ Die digitale Transformation sei im Gange, „dabei werden alle Branchen und Berufsgruppen mit erfasst“, betonte Höllwarth. Segelschiffe und Dampfschiffe hätten zwar auch eine Weile nebeneinander Bestand gehabt, aber irgendwann habe sich das Dampfschiff durchgesetzt, so Höllwarths anschaulicher Hinweis, sich dringend mit der Cloud-Thematik auseinanderzusetzen.
„Nachrichtendienste lieben die Cloud, das ist wie Weihnachten und Ostern gleichzeitig. Daten aller Art sind für Geheimdienste spannend“, schmunzelte Gert Polli, von 2002 bis 2008 Leiter des österreichischen Bundesamtes für Verfassungsschutz und Terrorismusbekämpfung (BVT), das als der zivile Geheimdienst der Republik gilt.
"Die Cloud ist für Nachrichtendienste wie Weihnachten und Ostern zusammen." - Dr. Gert Polli, Gründer und Leiter des österreichischen Geheimdienstes bis 2008, polli-IPS
Polli ging auch auf die NSA- und Merkel-Affäre (Abhören des Handys) ein und verriet: „Nachrichtendienste haben ja den nationalen Auftrag, politische und wirtschaftliche Spionage zu betreiben. Es geht darum, einen Informationsvorsprung zu erzielen, um schneller und effizienter zu sein als selbst ein Verbündeter.“ Gerade kleinere und mittlere Unternehmen seien dabei oft im Fokus, „weil hier die Ideen entwickelt werden“, so Polli. Er empfahl den Unternehmen, Sicherheitsstandards und -konzepte einzuführen. Schließlich kritisierte Polli: „Wir haben in Österreich keine Ausbildung für ganzheitliche IT-Security“.
Sorgen und Nöte der Musiker
Einen ganz anderen Zugang zu Cloud Computing zeigte der ehemalige Opernsänger Bernhard Kerres auf: „Gewisse Daten auszulagern, ist eigentlich nichts Neues, das haben Komponisten schon vor Jahrhunderten mit ihren handschriftlichen Skripten gemacht, die zum Kopisten, zu Setzern und Druckern gebracht wurden.“ Heute, im Zuge der Globalisierung, stehe die (klassische) Musikindustrie vor neuen Herausforderungen. Gerade soziale Netzwerke und Cloud Computing seien absolut hilfreich.
Mit diesen Ideen im Kopf hat Kerres das Start-up www.hellostage.com gegründet, welches „das LinkedIn der klassischen Musikindustrie“ sei und Amazon Services als Technoligieplattform nützt. Er nannte dafür vier Gründe: keine IT-Investments in Hardware, Globalität und Skalierbarkeit, kein IT-Techniker sein zu müssen, und den schnellen, weltweiten Zugriff. „Wir wollen so viel wie möglich ausspioniert werden“, schloss Kerres seinen Vortrag in Anlehnung an seinen Vorredner Polli.
Die Cloud ist hier, um zu bleiben
Als dritter Keynotespeaker fungierte David Ednie, CEO von SalesChannel Europe und langjähriger Telekom-Experte, der Überlegungen zur „digitalen Transformation“ amüsant präsentierte. „Das Problem ist der Bruch oder die Störung im Veränderungsprozess. Altes Denken und neue Technologie passen nicht zusammen“, stellte Ednie klar. Mit „Denken Sie anderes“ forderte er das Publikum unmissverständlich auf, sich neuen Ideen zu öffnen. Auch zu denken, etwas sei unmöglich, sei der falsche Ansatz. Das Sprichwort, man könne einem alten Hund keinen neuen Trick mehr beibringen, sei falsch - man könne. Umgesetzt auf die IT-Entwicklung bedeute das, „Die Cloud ist hier, um zu bleiben“, so Ednies Resumée.
Drei Wege zu Social Collaboration
Am Nachmittag verteilte sich das Publikum auf die drei parallel laufenden Tracks „Hybrid IT Enterprise“, „Enterprise Social Collaboration“ sowie „Security“. Beim Track „Social Collaboration“, (den ich die Ehre hatte zu moderieren), wurden die drei Produkte Fabasoft „Folio Cloud“, „Podio“ (von Citrix) sowie „Sharepoint“ und „Yammer“ (von Microsoft) aus unterschiedlichsten Blickwinkeln beleuchtet. Fabasoft bewies, dass ihre Lösung auch barrieretauglich ist und sogar von Blinden bedient werden kann (eindrucksvoll präsentiert vom blinden Fabasoft-Mitarbeiter Mario Batusic), Citrix Geschäftsführer Wolfang Traunfellner zeigte das erst unlängst gekaufte „Podio“ als Asset im Citrix-Portfolio, während Martina Klenkhart von Microsoft und Erwin Rößl von DCCS berichteten, wie Sharepoint und Yammer gerade bei Microsoft Österreich eingeführt werden - quasi als Selbstversuch. Fazit aller Beteiligten: An Enterprise Social Collaboration führt in Zukunft kein Weg vorbei.
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