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21.05.2011

Tal der Tränen in der Cloud – Ein Gütesiegel als Ausweg

Es gibt wenige IT-Themen, die so kontrovers diskutiert werden wie Cloud Computing. Auf der einen Seite werden signifikante Einsparungen und eine flexible Nutzung von IT-Diensten prognostiziert, auf der anderen Seite sind die Bedenken zu Sicherheit, Datenschutz und der Ausgestaltung rechtlicher Anforderungen sehr ernst zu nehmen. Derzeit gibt es mehr als ausreichende Beispiele für das beginnende Tal der Tränen im Cloud-Hype.

Fast alle großen IT Anbieter setzen auf diesen Trend ebenso wie, Leitungsprovider oder klassische Rechenzentren. Der Grund liegt neben den vielfältigen Möglichkeiten, die Cloud Computing dem Kunden bietet auch in der Tatsache, dass mit dem klassischen Rechenzentrums- und Leitungsgeschäft zunehmend kein Geschäft mehr zu machen ist.

Cloud Computing ist der derzeit wohl inflationär gebräuchlichste Begriff am IT Markt, der für fast jedes Service herhalten muss. Fakt ist, dass unter „Cloud“ ein IT Angebot zu verstehen ist, welches aus dem Netz zu beziehen ist. Das kann reine Rechenleistung ebenso sein wie Speicher, Anwendungssoftware oder komplette Arbeitsumgebungen. Jedenfalls jedoch müssen diese Services jederzeit, netzbasierend, schnell und dem jeweils aktuellen Bedarf anpassbar und nach Nutzen abgerechnet werden.

Die angebotenen Services aus der Cloud sind primär die klassischen IaaS (Infrastruktur as a Service) wie Speicher, Prozessorleistung), die sehr interessante PaaS (Plattform für Entwicklungsumgebungen oder das Service der Skalierbarkeit, Provisionierung und Abrechnung) sowie das eigentliche Cloud Computing SaaS (Software as a Service, angefangen von Messaging, Kollaboration, ERP, Finanzservices etc.)

Der Unterschied zum weit verbreiteten klassischen IT Outsourcing besteht darin, dass bei diesem Geschäfts- oder Produktionsprozesse ganz oder teilweise zu einem externen Dienstleister ausgelagert werden. Cloud Services sind zwar technologisch mit dem klassischen IT Outsourcing vergleichbar, werden jedoch dynamischer angeboten , sind schneller skalierbar und werden meist über Webschnittstellen durch den Nutzer selbst gesteuert.

Eine ganze Reihe von Unternehmen die derzeit über eine Ökonomisierung Ihrer IT nachdenken, sind jedoch bereits dabei, den Schritt zum klassischen Outsourcing zumindest teilweise zu überdenken und versuchen Teile Ihrer IT als Cloud Service einzukaufen. Dieses Modell wird als Hybrides Modell bezeichnet und ist vermutlich die Erfolg versprechende Variante von Cloud Computing überhaupt. Vermutlich wird sich die IT Leitung oder Geschäftsführung jedes Unternehmens, egal welcher IT Größenordnung (ab einem Arbeitsplatz) in den kommenden 24 Monaten ernsthaft mit der Frage beschäftigen, ob Teile der erforderlichen IT Services aus der Cloud bezogen werden sollen.

Damit ist Cloud Computing ganz real der größte Trend in der IT seit den 80er Jahren. IT Verantwortliche selbst sind dadurch die „Cloud“ mit einem Paradigmenwechsel konfrontiert. Ihr Berufsbild wandelt sich von einem techniknahmen Errichter und Betreuer von IT Services zunehmend zu dem eines IT Brokers, der die entsprechenden Services bestmöglich kombiniert.

Man kann somit behaupten dass für Unternehmen Cloud Computing eine höchst attraktive Möglichkeit ist, ihre Wettbewerbsfähigkeit durch Einbinden von externen Serviceangeboten aufrecht zu erhalten und auszubauen jedoch gleichzeitig eine Vielzahl von komplexen Fragstellungen zu beantworten und neue Herausforderungen zu meistern hat.

Die wohl wesentlichste Frage besteht darin, einen verlässlichen Cloud Provider zu finden, der für das Unternehmen geeignete ServiceLevels anbietet und einhält. Alle aktuellen medialen Berichte über Ausfälle, Datenverlust, Sicherheitslücken schüren berechtigte Zweifel an der Ausgereiftheit des Modells.

Der Kunde und der Lieferant von Cloudservices müssen sämtliche Fragen, die sich bei Nutzung von extern bereitgestellten Anwendungen im Bereich Datensicherheit, Datenschutz, Vertragsgestaltung, Einhaltung der gesetzlichen Vorgaben und Compliance ergeben, zufriedenstellend lösen. Diese Fragen sind sehr vielfältig und für viele Unternehmen sowohl anbieter- als auch kundenseitig nicht alleine lösbar. Einen Best Practice-Ansatz zur Auswahl eines vertrauenswürdigen Cloud-Anbieters gibt es mit dem Star Audit der EuroCloud.

Ein Gütesiegel ist deshalb sinnvoll, weil alle Komponenten des Cloud Computings vereint und die Möglichkeit bietet, wie sich Anbieter von Cloud Services gegenüber einem „billigen und fahrlässig“ agierenden Konkurrenten differenzieren. Kunden von Cloud Services wiederrum ersparen sich den aufwendigen eigenen Prüfprozess, wenn Sie sich auf ein strenges, qualitativ hochwertiges Gütesiegel verlassen können, dass nicht nur einige wenige Teilaspekte berücksichtig oder ein inhaltsleeres Werbemedium ist.

EuroCloud wurde im Januar 2010 durch 12 nationale EuroCloud als Non-Profit Organisationen gegründet, umfasst mittlerweile ein Netzwerk in 25 Länder Europas und setzt sich für Akzeptanz und bedarfsgerechte Bereitstellung von Cloud Services am Markt ein. Mit einer Vielzahl von Partnern wurde das EuroCloud Star Audit System als Gütesiegel für die Cloud entwickelt. Im Kern geht es dabei um rechtliche Aspekte, zuverlässige Bereitstellung von technischen Dienstleistungen sowie Datenschutz, Datensicherheit und Einhaltung grundlegender Qualitätsstandards für Betriebsprozesse und Anwendungsgestaltung.

Durch die strengen Vorgaben in der EuroCloud Zertifizierung wird für den Kunden von Cloud Services die Qualität der angebotenen Services vergleichbar, einschätzbar und deren Einsatz im Umfeld der eigenen Unternehmens-IT überhaupt erst denkbar.

Infos unter: www.eurocloud.at 
Autor: Dr. Tobias Höllwarth: t.hoellwarth@eurocloud.at